PowerH SERIES
80 Bedienungsanleitung
4 Optionen
Durch den Einbau eines optionalen Zusatzmoduls in den Erweiterungssteckplatz an der Rückseite kann
der Funktionsumfang der Endstufe erhöht werden. Als Beispiel wird im folgenden das RCM-26 Remote
Control Modul aufgeführt. Bitte beachten Sie bei allen Zusatzmodulen die jeweils mitgelieferte
Bedienungsanleitung.
4.1 RCM-26
Systembeschreibung
Das RCM-26 Remote Control Modul ist ein zweikanaliges Digital-Controller Modul für Live Sound, PA und
Festinstallation. Durch den Einbau des RCM-26 wird aus einer PowerH Endstufe ein Remote Amplifier.
Hierdurch hat man zu jedem Zeitpunkt einen vollständigen Überblick über den gesamten Systemzustand
und die Kontrolle über alle relevanten Systemparameter.
RCM-26 Module erlauben die Integration von PowerH-Endstufen an ein Remote-Control Netzwerk mit
bis zu 250 Geräten. Damit kann ein komplettes PA-System von einem oder mehreren PCs mit Hilfe der
Software IRIS-Net™ - Intelligent Remote & Integrated Supervision - gesteuert und überwacht werden.
Sämtliche Betriebszustände, z.B. Einschaltstatus, Temperatur, Aussteuerung, Limiting, Ansprechen von
Schutzschaltungen, Abweichungen der Lastimpedanz usw., werden in IRIS-Net™ zentral erfasst und
dargestellt. Dadurch kann schon vor dem Auftreten von kritischen Betriebzuständen reagiert und gezielt
eingegriffen werden. Eine automatische Reaktion auf Über- oder Unterschreitung bestimmter Grenzwerte
ist ebenfalls programmierbar.
Der Einbau eines RCM-26 ermöglicht durch die integrierte Impedanz-Messfunktion eine wesentlich
genauere Überprüfung der angeschlossenen Lautsprecher. Die Impedanz-Messfunktion bestimmt mit Hilfe
des internen Signal-Generators und der Strom-/Spannungsmessung die Impedanz der Lautsprecher
inklusive Frequenzweiche und Zuleitung über den gesamten Frequenzbereich. Die gemessene Impedanz
wird in IRIS-Net™ als Impedanzkurve grafisch dargestellt. Diese kann jederzeit mit einer früher
abgespeicherten Referenzkurve verglichen werden, wodurch schon geringste Lautsprecherdefekte oder
Mängel erkennbar sind. Die Impedanz-Messfunktion ist für niederohmige Lasten, wie typische
Lautsprecherkabinette bzw. Lautsprecherkomponenten, optimiert.
Alle Parameter, z. B. Power On/Off, Level, Mute, Filter usw. sind in Echtzeit steuerbar und können in der
Endstufe abgespeichert werden. Neben der Steuerung und Überwachung des Verstärkers bietet das
RCM-26 alle konventionellen Signalverarbeitungsfunktionen, wie parametrische Equalizer,
Frequenzweichen, Delays, Kompressor und Limiter. Darüber hinaus stehen Linear-Phase FIR-Filter, Zero-
Latency FIR-Filter und digitale Lautsprecherschutz-Algorithmen zur optimalen Ausnutzung der Verstärker-
Dynamik zur Verfügung. Sämtliche DSP-Einstellungen sind frei editierbar und können auf dem Modul in
User Memories abgespeichert werden. Unabhängig von der Kontrolle durch das Netzwerk bleiben in
einem Havariefall alle Einstellungen (Filter, Delay, Level usw.) erhalten.
Weiterhin findet sich am RCM-26 ein Control Port mit frei programmierbaren Steuereingängen und
Steuerausgängen. An die Steuereingänge (GPI's) können Schalter angeschlossen werden. In IRIS-Net™
lassen sich beliebige Logikfunktionen für die Eingänge programmieren (z. B. Umschaltung auf ein
Alarmierungs-Preset mit maximaler Energie im Sprachbereich). An den Steuerausgängen (GPO's) können
externe Elemente angeschlossen werden, die etwa zur Signalisierung bestimmter Zustände verwendet
werden können. Damit wird eine Endstufe mit RCM-26-Modul höchsten Sicherheitsanforderungen
gerecht.
Beim Hardware-Design des RCM-26 wurde auf kompromisslose Audioqualität höchster Wert gelegt. Es
stehen sowohl analoge Audioeingänge (intern) als auch ein AES3 (AES/EBU) Digital-Audioeingang mit
XLR-Buchse zur Verfügung. Bei Verwendung des digitalen Audioeingangs beträgt die Dynamik 128 dB.