Dynacord H 2500 Stereo Amplifier User Manual


 
PowerH SERIES
78 Bedienungsanleitung
Advanced Thermal Protection
Mit den Endstufen der PowerH SERIES wird das neue System Advanced Thermal Protection (ATP)
eingeführt. Dieses neue System unterscheidet sich richtungsweisend von traditionellen thermischen
Schutzmechanismen. Diese schalten relativ frühzeitig den gesamten Signalpfad ab, sobald die Lüfter nicht
mehr in der Lage sind, die Verlustwäre aus der Endstufe abzuführen.
Das Abschalten des Signalpfades ist im ATP-System erst der letzte von drei aufeinander folgenden
Schritten. Zuvor wird über zwei Maßnahmen zur Leistungsbegrenzung versucht, die Endstufe wieder in
einen thermisch stabilen Arbeitsbereich zu bringen. Als erster Schritt wird die Maßnahme Voltage
Limitation ausgeführt. Hierbei erfolgt eine Einschränkung der internen Versorgungsspannung der
Endstufenblöcke. Dies geht zwar objektiv mit einer Verringerung der Spannungsdynamik einher, ist jedoch
bei Musik- oder Sprachsignalen subjektiv kaum wahrnehmbar. Trotz der kaum vorhandenen akustischen
Beeinflussung ist der erreichte Effizienzgewinn in der Endstufe so hoch, dass die Wärmeentwicklung
deutlich reduziert wird. Sobald die Temperatur der Endstufe wieder unkritische Werte erreicht hat, wird
unmerklich auf die volle Versorgungsspannung zurückgeschaltet. Sollte in Extremsituationen die
Maßnahme Voltage Limitation nicht ausreichend sein, wird als zweiter Schritt die Maßnahme Thermal
Limiter aktiviert. Hierbei wird die Verstärkung der Endstufe dezent reduziert. Erst wenn auch diese
Maßnahme für eine Wiederherstellung eines thermischen Gleichgewichts nicht ausreicht, wird als letzter
Schritt durch die Maßnahme Thermal Mute der Signalpfad komplett abgeschaltet.
Durch die stufenweise Arbeitsweise der Advanced Thermal Protection können Endstufen der PowerH
SERIES in solchen Situationen noch arbeiten, in denen viele andere Endstufen bereits abgeschaltet
hätten. Jeder begrenzende Eingriff in den Signalweg wird dem Anwender unverzüglich durch Aufleuchten
der PROTECT-LED signalisiert. Durch die Anzeige in IRIS-Net™ kann der FoH-Engineer eingreifen, bevor
es zu einer merklichen Beeinträchtigung der Audioperformance kommt.
Monitoring Ambient Temperature
Endstufen der PowerH SERIES messen während des Betriebs ständig die Temperatur an
mehreren aktiven elektrischen Komponenten. Zusätzlich wird auch die Temperatur der angesaugten
Kühlluft, und damit der Umgebung der Endstufe, erfasst. Sollten aus irgendeinem Grund die
Belüftungsöffnungen massiv blockiert sein, oder sollte die angesaugte Außenluft die zur effektiven
Kühlung zulässige Höchsttemperatur überschreiten, würde dies unweigerlich zur Überhitzung der
Endstufe führen. Dieser Zustand kann unter Umständen auch während des Leerlaufs der Endstufe
beispielsweise in einem geschlossenen Rack auftreten. Während des Leerlaufs greifen die
Schutzmaßnahmen der Advanced Thermal Protection (siehe vorheriger Abschnitt) jedoch kaum. Daher
wird bei einer massiven thermischen Belastung der Endstufe aufgrund ungenügender Kühlung diese in
den Standby-Modus geschaltet. In diesem Fall blinken die PROTECT-LED und die STANDBY-LED
abwechselnd. Nach ca. 20 Minuten schaltet sich die Endstufe automatisch wieder ein. Alternativ kann die
Endstufe auch über den Netzschalter bzw. IRIS-Net™ vorzeitig wieder eingeschaltet werden, falls sich das
Gerät genügend abgekühlt hat.
HF-Limiter
Bei Aussteuerung der Endstufe mit hochfrequenten Signalen und gleichzeitig hohem Pegel wird die
Verstärkung nach einiger Zeit automatisch reduziert, um eine Beschädigung der Ausgangsstufe zu
verhindern. Aussteuerungen dieser Art entstehen, wenn bei einem Gerät der vorgeschalteten Signalkette
eine Fehlfunktion auftritt. Besonders kritisch für die Endstufe und daran angeschlossenen